Neubau Kinderhaus am Fendlbach

20.12.2023

Kinderhaus am Fendlbach / Wasserschaden

In der Nacht vom 14. zum 15. Dezember 2023 kam es im Kinderhaus am Fendlbach zu einem Wasserschaden. Ursache war ein technischer Defekt an einer Hygienespülung. Diese spült alle 72 Stunden für ca. drei Minuten sämtliche Trinkwasserleitungen im Gebäude, damit sich keine Legionellen etc. absetzen können. Ein defektes Ventil hat dazu geführt, dass über mehrere Stunden das Wasser aus der Wand gelaufen ist und sich im Gebäude verteilt hat.

Eine Trocknung der nassen Bodenflächen wurde umgehend am 15. Dezember veranlasst und das Mobiliar in trockene Räume gebracht. Seitdem laufen mehrere Trocknungsgeräte im Kinderhaus. Die sichtbare Nässe ist mittlerweile beseitigt.

Wie lange die Trocknung und Sanierung andauern wird, kann derzeit noch nicht genau abgeschätzt werden, da 80 Prozent des Kinderhauses betroffen sind. Ein Schadensgutachter der Versicherung hat die Schäden im Gebäude aufgenommen, die Versicherung hat die Kostenübernahme bereits zugesagt. Es müssen wahrscheinlich Teile der Bodenbeläge und Wände erneuert werden denn im Abstand von jeweils 10m² wurden Bohrungen im Boden vorgenommen um die Feuchtigkeit auszuleiten. Alleine die Trocknungskosten werden derzeit mit 50.000 bis 100.000 Euro veranschlagt. Insgesamt werden die Gesamtkosten wohl in die Hunderttausende gehen. Dazu kommen die Kosten für 30.000 Liter Wasser, die in der Schadensnacht aufgrund des defekten Ventiles ins Haus geflossen sind. Auch hierfür liegt bereits eine Kostenübernahme der Versicherungskammer Bayern vor.

Im neuen Kinderhaus werden 24 Krippenplätze, 75 Kindergartenplätze und 50 Hortplätze geschaffen.

Die geplante Aufnahme der Nutzung des Kinderhauses ab Februar 2024 kann aufgrund des Wasserschadens nicht gehalten werden, der Bezug des Kinderhauses wird sich um Monate verschieben.

Die Gemeindeverwaltung organisiert gemeinsam mit dem Vorstand vom Kindergarten Kunterbunt derzeit die Unterbringung der Kinder bis zur Fertigstellung des Kinderhauses. Bei einem gemeinsamen Treffen aller Beteiligten wurde nach Lösungen gesucht, damit alle Kinder die bereits eine Zusage vom Träger, dem Kindergarten Kunterbunt Herrsching e. V., erhalten haben auch einen Betreuungsplatz bekommen können. Bereits am 15. Dezember wurden alle Eltern über die aktuelle Situation im Kinderhaus informiert.

Der Mietvertrag im derzeitigen Kindergarten Kunterbunt konnte erfreulicherweise bereits mündlich verlängert werden. Für rund 40 Kinder müssen noch Räumlichkeiten gefunden werden. Diverse Möglichleiten kommen in Betracht und werden von der Fachaufsicht der Kindertagesstätten sowie bau- und sicherheitsrechtlich überprüft, denn auch für Interimslösungen sind die geltenden Sicherheitsvorschriften einzuhalten und zu überwachen. Eine örtliche Baufirma hat sich bereiterklärt zum Selbstkostenpreis Container zu organisieren und die katholische Kirche hat Räumlichkeiten im Kinderzentrum am Mitterweg angeboten. Eine weitere Möglichkeit wären noch Räume des BRK und der Kinderspielgruppe in der Keramikstraße oder auch Räumlichkeiten im Haus der Bayerischen Landwirtschaft. Dies wird derzeit organisiert und geprüft.

Kinderhaus am Fendlbach

Kinderhaus Wasserschaden Eingang

Kinderhaus Wasserschaden

Plan Kinderhaus am FendlbachPlanungsbüro: Füllemann Architekten GmbH

Für das neue Kinderhaus am Fendlbach wurde am 6. Oktober die Grundsteinlegung gefeiert.

„Heute ist ein guter Tag für die Gemeinde Herrsching, für unsere Kinder und Eltern. Heute legen wir die Zeitkapsel in den Grundstein für ein weiteres Kinderhaus in unserer Gemeinde und ich darf Sie ganz herzlich hier auf dem Baugelände begrüßen.“, so eröffnete Bürgermeister Christian Schiller den Nachmittag zur Grundsteinlegung für das neue Kinderhaus am Fendlbach.

Zur Grundsteinlegung kamen die Kinder vom Kindergarten Kunterbunt e.V., der die Trägerschaft des neunen Kinderhauses übernehmen wird. Gemeinsam mit den Kindern wurde die Zeitkapsel in das Fundament des neuen Kinderhauses gelegt und mit Beton versiegelt.

Der Bedarf an Betreuungsplätzen Kinderbetreuungseinrichtungen ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Zum einen nimmt die Einwohnerzahl unserer Gemeinde, wie auch die Anzahl der hier lebenden Kinder zu. Daher hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren die Angebote erweitert.

Das Baugrundstück mit einer Größe von 5.545m² konnte die Gemeinde Herrsching bereits 2013 im Rahmen der Überplanung des Gesamtareals für eine familiengerechte Wohnbebauung mit Kindertagesstätte erwerben. Nun kann dieses Projekt realisiert werden und das Betreuungsangebot erweitert werden. In dem zweigeschossigen Gebäude mit einer Grundfläche von 865 m² werden 24 Krippenplätze, 75 Kindergartenplätze und 50 Hortplätze geschaffen. Insgesamt stehen nach Fertigstellung des Kinderhauses rund 640 Betreuungsplätze im Gemeindegebiet Herrsching zur Verfügung.

Die Zeitkapsel, die in den Grundstein gelegt wurde, beinhaltet wie es der Brauch will, Dinge die von heute, hier und jetzt sind.

Wir haben folgende Gegenstände in die Zeitkapsel gesteckt:

  • Jahresbericht der Gemeinde Herrsching
  • Foto vom unbebauten Grundstück
  • Zeitung von heute
  • Euromünzen

Von unserem Architekten:

  • Entwurfsbericht
  • Ausschnitt aus dem Detailplan

Vom Kindergarten Kunterbunt

  • Plakat mit Foto vom jetzigem Haus und den Fingerabdrücken aller Kinder
  • Kurzchronik „Zeitstrahl“ von 1970 – 2022

Architekt Achim Füllemann erläuterte kurz die Bauweise für das Kinderhaus. Auf der Bodenplatte, welches das einzige Element aus Beton ist, entsteht eine nachhaltige Massivholzbauweise. Ein zweigeschossiges Gebäude mit Räumen in denen sich Kinder wohlfühlen wird entstehen.

Für die Außenflächen, direkt am Gebäude gelegen, sind für alle Altersgruppen Angebote vorgesehen. Für die Krippenkinder ist ein eigener Bereich im Osten, angrenzend an die Gruppenräume geplant. Die Kindergarten- und Hortkinder haben ihre Freibereiche im Süden und Norden. Alle Gruppenräume sind mit Küchenzeilen ausgestattet, die zur individuellen Gestaltung der Brotzeiten und der Ausgabe des warmen Mittagessens dienen.

„Die Baukosten sind mit rund 8,9 Millionen Euro geplant und wir rechnen mit einer Fertigstellung bis Ende 2023.“, sagt Bürgermeister Christian Schiller.