Die jüngsten Entwicklungen der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf den Weg gebrachten Krankenhausreform hat auch Auswirkungen auf den geplanten Klinikneubau auf Herrschinger Flur.
Ende Juli informierten Landrat Stefan Frey und Dr. Thomas Weiler, Geschäftsführer der Starnberger Kliniken, sowohl Kreistag, als auch den Gemeinderat Herrsching in nichtöffentlicher Sitzung, dass die Planungen „ruhend gestellt“ worden sind.
Der Grund: Nach dem aktuellen Stand der Krankenhausreform ist es unklar, ob der 200-Betten-Neubau in der vorgesehenen Form betrieben werden kann.
Das bedeutet keinesfalls das Aus, sondern ist vorerst nur ein Stillstand für das Projekt. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in Herrsching bauen können“, so Dr. Thomas Weiler. Allerdings gelte es nun erst einmal den Referentenentwurf zum Gesetzesvorhaben abzuwarten, der für Ende September, spätestens im Laufe des Oktobers erwartet wird. „Dann können wir weiter planen.“
Statemant Bürgermeister Christian Schiller:
Die Entscheidung des Landkreises, das Bebauungsplanverfahren vorerst pausieren zu lassen, ist aus wirtschaftlicher Sicht absolut nachvollziehbar. Leider lässt sich meines Erachtens die Bundesregierung mit der Krankenhausreform viel zu viel Zeit. Hier werden, gerade die kommunalen Krankenhäuser, im Ungewissen gelassen.
Das ist weder gut für die Kommunen und Landkreise, noch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kliniken. Sollten einzelne Fachabteilungen in den Kliniken Seefeld und Herrsching geschlossen werden, oder sogar das gesamte Haus schließen müssen, brauchen wir dringend eine Alternative. Das gilt sowohl für Herrsching, als auch für den gesamten westlichen Landkreis. Unseren Bürgerinnen und Bürgern ist es nicht zu zumuten, dass sie zum nächstgelegenen Zielkrankenhaus dann mit ewigen Fahrtzeiten transportiert werden müssen.
Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit dem Landkreis eine nachhaltige Lösung für die medizinische Versorgung in Herrsching finden werden. Für ein dann notwendiges neues Bebauungsplanverfahren stehen wir parat.